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Pergamon
Pergamon war eine antike griechische Stadt nahe der Westküste Kleinasiens in der heutigen Türkei. Sie lag am nördlichen Rand einer Ebene, die von dem Fluss Kaïkos (dem heutigen Bakirçay) gebildet wurde. Die Bebauung erhebt sich zu Füßen, an den Hängen und auf der Hochfläche der Akropolis, deren Kern aus einem etwa 335 Meter hohen, tafelbergförmigen Massiv aus Andesitgestein besteht. Der Burgberg fällt nach Norden, Osten und Westen sehr steil ab, während die Südseite über drei natürliche Absätze einen flacheren Übergang zur Ebene bildet. Westlich durchfließt der Selinus (heute Bergamaçay) an der Akropolis vorbei die Stadt, im Osten fließt der Ketios (heute Kestelçay). Während des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. war Pergamon Hauptstadt des Pergamenischen Reichs, das sich über große Teile des westlichen Kleinasiens erstreckte. Unter der kunstsinnigen Dynastie der Attaliden, die bestrebt war, ein neues Athen zu schaffen, wurde die Stadt zu einem der bedeutendsten Kulturzentren des Hellenismus. Namensgebend war die Stadt für das Pergament, das einer bereits antiken Legende zufolge dort erfunden wurde. Der heutige türkische Name der Stadt ist Bergama. Pergamon liegt etwa 80 km nördlich von Izmir (Smyrna).
Rund zwei Kilometer östlich der Akropolis von Pergamon liegt das Asklepieion, ein Heiligtumskomplex der für den griechischen Gott der Heilkunst, Asklepios, eingerichtet wurde.
Quelle: Wikipedia
Das Trajaneum
Das Trajaneum war ein auf der höchsten Stelle der Akropolis von Pergamon errichteter Tempel für den römischen Kaiser Trajan und Zeus Philios.
Das Gelände für die Anlage des Trajaneums wurde durch eine mächtige Substruktion im Süden des Areals gewonnen. Mit Gewölbekonstruktionen, die zum südlich gelegenen Tal hin gegen eine 70 Meter lange Schildmauer stoßen, wurde das Areal erweitert. Die tiefste Stelle, auf der die Schildmauer gründen musste, lag rund 22 Meter unterhalb des Heiligtumniveaus.
Auf der so vorbereiteten Terrasse erhob sich mittig der Tempel auf einem von Süden her über eine Freitreppe zugänglichen, 2,90 Meter hohen Podium. Der Tempel selbst war ein rund 18 Meter breiter Peripteros korinthischer Ordnung mit 6 × 9 Säulen und zwei Säulenstellungen zwischen den Anten. Im Norden wurde das Areal durch eine erhöht stehende Säulenhalle abgeschlossen, während Ost- und Westseite lediglich von einfachen Quadermauern begrenzt waren. All dies gehört zu einer ersten Bauphase, deren Beginn in die Zeit Trajans zu datieren ist, die aber erst in hadrianischer Zeit abgeschlossen wurde. Bereits in der Zeit Hadrians wurde die ursprüngliche Anlage verändert: Die Quadermauern wurden durch Säulenhallen ersetzt, die jeweils im Süden sich anschließende Kopfbauten erhielten. Hierfür wurde die Schildmauer, die sich mit Bogenöffnungen zum Tal hin öffnete, entsprechend nach Osten und Westen erweitert.
Bei den Ausgrabungen fand man im Schutt der Cella Statuenfragmente des Trajan und des Hadrian, insbesondere die Porträtköpfe, die eine Rekonstruktion etwa 4,80 Meter hoher Bildnisse erlauben. Aufgrund dieser Funde, die als die im Tempel aufgestellten Kultbilder der beiden Kaiser zu deuten sind, ist davon auszugehen, dass Hadrian in den Kaiserkult aufgenommen wurde. In den 1990er Jahren ist auch die Zuweisung weiterer Statuenfragmente an die Kultstatue des Zeus Philios gelungen.
Der genaue Baubeginn des Tempels ist nicht gesichert. Ob die Verleihung der zweiten Neokorie an die Stadt durch Trajan im Jahre 113/114 n. Chr. als Baubeginn oder als Reaktion auf die Fertigstellung und Einweihung des Tempels zu deuten ist, bleibt ungewiss.
Zeusaltar
Das berühmteste Bauwerk ist der vermutlich dem Zeus und der Athena geweihte Pergamonaltar, dessen Rasterfundament sich noch auf dem Gebiet der antiken Oberstadt befindet. Die Reste des Pergamonfrieses, der ihn ursprünglich zierte, sind im Berliner Pergamonmuseum zu besichtigen, wo in einer Teilrekonstruktion des Pergamonaltares die seinerzeit nach Deutschland gelangten Friesplatten eingebaut sind.
Für seinen Bau wurde das benötigte Gelände künstlich aufgeschüttet und terrassiert, eine strenge, auf den benachbarten Tempel der Athena bezogene Ausrichtung der Achsen ermöglicht. Der Sockel des mit rund 36 x 33 Metern fast quadratischen Altarbaus war mit einer ausführlichen Darstellung der Gigantomachie, dem Kampf der olympischen Götter gegen die Giganten, in Hochrelief geschmückt. Mit einer Gesamtlänge von 113 Metern stellt die Komposition den zweitlängsten erhaltenen Fries der Antike dar, übertroffen nur von der Darstellung des Panathenäenzugs auf dem Fries des Parthenon in Athen. Über eine fast 20 Meter breite, in den Sockel einschneidende und von Risaliten flankierte Freitreppe gelangte man auf den mit Säulen umzogenen Oberbau, der sich hinter einer hallenähnlichen Säulenstellung am Ende des Aufgangs als große Hoffläche öffnete. Die Hofwände trugen einen weiteren Fries, nun die Legende von Telephos, dem Sohn des Herakles und mythischen Gründer von Pergamon. Mit einer Höhe von rund 1,60 Meter blieb dieser Fries deutlich kleiner als der 2,30 Meter hohe Fries der äußeren Sockelzone.
griechisches Theater Das Theater von Pergamon liegt am steilen Westhang des Burgberges. Erste Spuren eines befestigten und mit Holzbühne versehenen Theaters lassen sich in das frühe 5. Jahrhundert v. Chr. datieren. Es bot Platz für 10.000 Zuschauer, die über die Theater-Terrasse Zugang zu ihren Sitzplätzen bekamen. Die Terrassengestaltung selbst mit ihren Hallen und dem Tempel des Dionysos an ihrem Nordende wurde in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. errichtet. Das hölzerne Bühnengebäude konnte bei Bedarf auf- und abgebaut werden. Erst am Wechsel vom 2. zum 1. Jahrhundert v. Chr. wurde das Bühnengebäude durch eine marmorne Fassung ersetzt.
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